Krankenwagen für das Faraja

Im ländlichen Einzugsgebiet des Faraja Health Care leben zur Zeit ca. 18.000 Menschen. Jeden Monat werden rund 1.000 Patienten behandelt. Das Faraja Health Care Center liegt in der Nähe der Hauptverkehrsstraße, die von der kenianischen Grenze bis nach Arusha führt. Hier ereignen sich leider viele Verkehrsunfälle. Vor allem Motorradfahrer kommen nach Unfällen schwer verletzt ins Krankenhaus. Auch Patienten mit schweren internistischen und neurologischen Erkrankungen wenden sich häufig als erstes ans Faraja Health Care Center. Trotz der sehr beeindruckenden Arbeit stößt das Faraja in diesen Fällen leider oft an seine medizinischen Grenzen. Da diese Patienten auf größere Operationen, Bluttransfusionen, Intensivpflege oder weitere Untersuchungen (z.B. Computertomografie) angewiesen sind, müssen sie in das eine Autostunde entfernte KCMC in Moshi verlegt werden. Mangels Krankenwagen geschah dies bisher in privaten Fahrzeugen oder Taxen, verbunden mit einem großen Risiko und teils starken Schmerzen für die Patienten. Ein Krankenwagen, in dem der Patient auch während des Transports medizinisch versorgt werden kann, wird vielen Menschen das Leben retten oder sie vor bleibenden körperlichen Schäden bewahren. Der Transport kann sicherer, schneller und zum Teil schmerzfreier gestaltet werden.

Woher und wie nach Tansania

Das DRK Hamburg-Harburg spendete dem Faraja einen ausgemusterten Krankenwagen. Bereits vor dem Transport brachte das DRK den neuen Schriftzug "Faraja Health Care" an.

Der Krankenwagen soll von Hamburg nach Mombasa verschifft und von dort in das grenznahe Himo in Tansania transportiert werden. Der Transport erfolgt per Roll-on-Roll-off Schiff durch Overseas Chatering GmbH, Bremerhafen.

 

 

 


Spenden sammeln

Trotz der großzügigen Spende des DRK bleibt die Frage der Finanzierung der Kosten für Seefracht, Transportversicherung, Zoll, Steuern und Schiffsagent in Höhe von ca. 4.000,00 Euro offen. Um möglichst viele Menschen zu erreichen haben wir uns entschlossen, die Internetplattform betterplace.org zu nutzen. betterplace.org erleichtert den Spendenvorgang und bietet zahlreiche Möglichkeiten über unser Projekt zu informieren. Natürlich ist auch eine direkte Überweisung auf unser Konto bei der Deutschen Skatbank eG möglich. Wir danken allen, die dieses Projekt durch eine Spende ermöglichen.


Was geht noch mit

Wir wollen den Krankenwagen nicht leer nach Tansania schicken. Mit auf den Weg gehen:

  • zwei Röntgenschürzen
  • zwei Blutdruckmanschetten für Kinder und Babys
  • Beatmungsbeutel und -masken für Erwachsene
    und Kinder
  • Verbrauchsmaterialien (Kinderzugänge, Handschuhe,
    und Verbandsmaterialien)
  • zwei OP-Lampen
  • zwei Körperwaagen
  • drei Infusionsständer

Die Materialien wurden vom DRK Ambulanzdienst Hamburg-Harburg und dem Herz-Jesu Krankenhaus Münster-Hilturp gespendet.


Ankunft in Himo

Es ist geschafft! Nach viel Organisationsarbeit in Deutschland und Tansania ist der Krankenwagen Ende April in Himo/Tansania angekommen. Dies ist im Wesentlichen erst durch Eure Spenden möglich geworden. Die Ankunft des Krankenwagens in Himo wurde groß gefeiert. Mit Blaulicht und Martinshorn ist der Krankenwagen im Dorf eingefahren und nicht nur die Mitarbeiter des Krankenhauses, sondern ganz Himo hat gefeiert. Denn durch diesen Krankenwagen und die anderen Materialien, kann die medizinische Versorgung erweitert und verbessert werden. Als Annemarie Leusmann im Mai in Tansania zu Besuch war, fand zudem eine offizielle Einweihunggsfeier statt. Dazu waren unter anderem der District Medical Officer, der Regional Medical Officer und der Leiter der Polizei Himo eingeladen. Zeitung und Fernsehen waren auch anwesend und berichteten in den Medien über dieses Ereignis. 

In seiner Rede betonte der Regional Medical Officer, dass das Faraja Health Care Center eines der besten und wichtigsten Krankenhäuser der Region ist und der Krankenwagen die medizinische Versorgung der Region zusätzlich verbessern wird. Nach einer kurzen Führung durch den Krankenwagen lobte er zudem die moderne medizinische Ausstattung zur Versorgung der Patienten. Hierbei betonte er insbesondere die Möglichkeit der Sauerstoffgabe und Beatmung während der Fahrt und kündigte an, dass dies in Zukunft Standard auf allen Krankenwagen der Region werden solle. Denn bisher gibt es vor allem Krankenwagen in denen es neben einer einfachen Trage keinerlei medizinische Ausstattung gibt.

Cynoc Lyimo vom Rotary Club Moshi, der alle notwendigen Papiere und Zulassungen für den Krankenwagen in Tansania organisiert hat, dankte insbesondere dem Deutschen Roten Kreuz Hamburg-Harburg, Afya Himo e.V. und allen Spendern, die dieses Projekt ermöglicht haben. 

An dieser Stelle möchte wir auch noch einmal dem Herz-Jesu Krankenhaus Münster-Hiltrup, sowie Anna-Lena Becker für ihre Spenden danken. 


Krankenwagen im Betrieb

Der Krankenwagen wird vor allem für Verlegungen in andere Krankenhäuser zur weiteren medizinischen Versorgung genutzt. Eine solche Fahrt kostet 60.000 TZS (ca. 24€), um die laufenden Kosten für Fahrer, Sprit und Versicherung abdecken zu können. Unter anderem wurde der Krankenwagen bereits genutzt, um einen schwer verletzten Polizisten in das 30 km entfernte Krankenhaus in Moshi zu verlegen. 

Der Krankenwagen fährt im Schnitt 20 Transporte im Monat.

Auch nach Eröffnung des Neubaus, der viele neue Möglichkeiten bietet, ist der Krankenwagen unerlässlich. Es können nur geplante Operationen durchgeführt werden, somit sind akute Unfallopfer nach wie vor auf den Transport ins KCMC angewiesen. Auch Patienten, die ein CT (Computertomograpie) benötigen, können dieses nur im KCMC bekommen.